Willkommen in der PHOSPHORUS DONATION

Nein, dies ist keine Blutspendebank, hier wird Phosphor gespendet.

Ein Kon­zept von:
Anniek Vetter
Michel Riechmann
Syl­via Debit

Stel­len Sie sich vor 2050 gibt es kein Phos­phor mehr. Was würde mit unse­rer moder­nen Land­wirt­schaft pas­sie­ren, wel­che in gro­ßem Maße von zusätz­li­chem Dün­ger abhängt? Fakt ist, dass die Ver­knap­pung von Phos­phor aus Mie­nen immer wei­ter voran schrei­tet. Eine Alter­na­tive muss her. Die Lösung: Wir haben‘s im Urin!

Mit dem Haupt­ziel der Erhö­hung des Bekannt­heits­gra­des und der Akzep­tanz von nach­hal­ti­gen Sani­tär­sys­te­men wurde ein Medium ent­wi­ckelt, wel­ches durch eine neue Her­an­ge­hens­weise dem Benut­zer von Sani­tär­an­la­gen die Wich­tig­keit von inte­grier­tem Res­sour­cen­ma­nage­ment näher bringt.

Haupt­ziele sind die Ein­spa­rung von Was­ser durch die Nut­zung von Was­ser­lo­sen oder ‑armen Sys­te­men, die Tren­nung der Stoff­ströme zur bes­se­ren Hand­ha­bung und dif­fe­ren­zier­ten Wei­ter­nut­zung, die Rege­ne­rie­rung des kri­ti­schen Roh­stof­fes Phos­phor und der wei­te­ren Dün­ge­kom­po­nen­ten Stick­stoff und Kalium sowie die Sen­si­bi­li­sie­rung für die genann­ten Berei­che in einer brei­ten Masse der Bevölkerung.

Mit der Umde­fi­nie­rung von öffent­li­chen Toi­let­ten in Phos­phor Spen­de­zen­tren schafft die PHOSPHORUS DONATION einen Wech­sel des Blick­win­kels der Nut­zer. Die Bereit­schaft zu Spen­den ist uni­ver­sal ein in der Gesell­schaft aner­kann­ter sozia­ler Akt, wohin­ge­gen der Gang zur Toi­lette und wei­ter­rei­chend der Umgang mit den mensch­li­chen Aus­schei­dun­gen mit Scham ver­bun­den ist. Anstatt sich ein­fach sei­ner Aus­schei­dun­gen zu ent­le­di­gen, wer­den die Besu­cher durch die inte­grier­ten nach­hal­ti­gen-Toi­let­ten ange­lei­tet, eine wert­volle Spende abzu­ge­ben, ohne dabei einen Kom­fort­ver­lust hin­neh­men zu müs­sen. Die Ein­rich­tung als Gan­zes wird zum intui­ti­ven Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­ler, was dazu bei­trägt Vor­ur­teile abzu­bauen. So dient bei­spiels­weise der Spie­gel als Pro­jek­ti­ons­flä­che des Phos­phor Dra­mas und durch die Sicht­bar­ma­chung der Lei­tungs­füh­rung auf der Rück­seite und der Inte­gra­tion in die Archi­tek­tur kann das Sys­tem und die Wei­ter­ver­ar­bei­tung nach­voll­zo­gen werden.

Zur Imple­men­tie­rung im nähe­ren Zeit­rah­men wird eine semi-per­ma­nente Instal­la­tion in den Fokus genom­men. Gleich­falls wird die Ent­wick­lung einer kom­plett mobi­len Sta­tion ins Auge gefasst.

Die hohen sani­tä­ren Stan­dards in den west­li­chen Län­dern machen einen Kampf um neue, nach­hal­tige Sani­ta­t­är­sys­teme nicht ein­fach; mit die­sem Ansatz wird eine bei­spiel­hafte Alter­na­tive geschaf­fen, wel­che den­noch den Stan­dards ent­spricht. Durch eine mobile Ver­sion könnte schnell ein brei­tes Publi­kum gewon­nen werden.